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Freitag, 16.04.2010


Selten habe ich eine so ruhige Nacht erlebt. Da der State Park am Ende einer Sackgasse liegt gibt es keinen Durchgangsverkehr, d. h. überhaupt keinen Verkehr in der Nacht. Der Morgen ist sonnig und mild, das ist vielversprechend für meinen Bootsausflug.

Nach einem ausgedehnten Frühstück verpacke ich das Zelt und fahre gegen 10 Uhr zum Bootsverleih.

Irgendwie werde ich in der Früh immer langsamer. Ich parke das Auto im Schatten vor dem Laden und gehe erst einmal zum Hafenbecken. Dort liegen alle möglichen Boote, motorisierte Aluboote, Kanus und auch ein paar größere Ausflugsboote.

Im Kanal zwischen der Marina und dem Suwannee River

Hier im State Park gibt es 3 Möglichkeiten aufs Wasser zu kommen.

Einerseits organisiert, mit einem Haufen anderer Touris und einem ständig labernden Tourguide. Nein Danke.

Zum zweiten mit einem Kanu, was normalerweise das optimale ist. Normalerweise! Auf Nachfrage wird mir aber erklärt, dass im Moment die Strömung recht stark wäre, und dass ich alleine evtl. Probleme bekommen könnte.

Nachdem ich keinen Extremsport machen möchte, verzichte ich dieses mal auf das Kanu und wähle die dritte Alternative: ein Aluminiumboot mit einem 6 PS Außenborder.

Ich verstaue mein Gepäck im Boot und mich erwartet eine große Überraschung.


DER AUSSENBORDER SPRINGT SOFORT AN !


So etwas habe ich schon lange nicht mehr erlebt! Das ist zwar tierisch laut, nicht wegen des Außenborders, sondern wegen der vibrierenden und klappernden Aluschale, macht aber auch tierisch Spaß. Der Preis ist äußerst fair: 25$ für 2 Std, inklusive Sprit.

Zwischen der Marina und dem Suwanee River befindet sich ein kurzer Stichkanal, den man gemütlich entlang tuckern kann, und schon hier sieht der Swamp nach Swamp aus. Es ist wunderschön.

Angler auf dem Suwanee River Trauerweiden am Ufer des Suwanee River

Die Landschaft ist wunderschön. Ich mache den Motor immer wieder aus, um die Stille zu genießen. Außer Vogelgezwitscher und ab und zu ein platschen im Wasser ist nichts zu hören.

In dieser Richtung ist die Fahrstrecke begrenzt, und so kehre ich um, fahre am Abzweig zur Marina vorbei in die andere Richtung und biege etwas später in einen kleinen Seitenarm ein.

Hier beginnt der Spaß erst richtig. Der Flusslauf wird immer gewundener und enger, die Strömung immer stärker. Mit dem Außenborder ist das kein Problem. So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr.

Ich fahre eine ganze Weile, und begegne einigen Kanufahrern (die allerdings mit der Strömung fahren). Sie erzählen, dass sie eine mehrtägige Kanu tour unternommen hätten, mit Übernachtung mitten im nirgendwo. Ein Traum.

Langsam muss ich aber umkehren, ich will ja noch weiter. Ich fahre zurück zur Marina, und gebe das Boot zurück.

Ich verlasse den Okefenokee Swamp und fahre über Jasper und Madison nach Westen Richtung Tallahassee. In Jasper mache ich eine kurze Pause.

Old Jailhous, Jasper

Leider kann man das Gefängnis nur von aussen betrachten, mich hätte schon interessiert wie die Zellen aussehen.

Je näher ich Tallahassee komme, umso wolkiger wird es. Es wird doch nicht??? Es bleibt trocken, das Wetter sieht aber nicht so gut aus, und deshalb entscheide ich mich in ein Hotel zu gehen. Ich checke in einem Motel 8 ein.

Auf den ersten Blick ist es ok, auf den zweiten etwas verwahrlost. Zumindest das Zimmer ist sauber, der Pool ist aber dreckig, das Equipment drum rum auch. Hier wurde wohl schon länger nicht mehr sauber gemacht.

Ich unternehme noch einen kurzen Abstecher in die Stadt, habe aber dann doch keine Lust mehr, etwas zu unternehmen.

Da das Zimmer etwas bedrückend wirkt, setze ich mich auf dem Parkplatz in meinen Campingstuhl und lese bis es dunkel wird. Die anderen Motelgäste betrachten mich mit komischen Blicken, sagen aber nichts.

Heute gehe ich früh zu Bett.


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